Über „Awarenetz“

Wer sind wir

Awarenetz ist ein Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen – bisher im deutschsprachigen Raum -, die sich mit den Themen Awareness und transformative Gerechtigkeit auseinandersetzen und Wissen teilen. Wir bieten Unterstützung in Form von Workshops, bei der Begleitung von Prozessen transformativer Verantwortungsübernahme oder bei der Erstellung und/oder Umsetzung von Awareness-Konzepten.
Wir tauschen uns aktuell etwa 2mal jährlich aus, besprechen Themen, teilen Wissen und machen Intervisionen (Besprechung von Fallsituationen).

Die Zusammensetzung von Awarenetz ist sehr vielfältig und wir bringen unterschiedliche Privilegien mit, sei es in Bezug auf die Geschlechtsidentität, ob wir von der Gesellschaft behindert werden, ob wir Rassismuserfahrungen machen oder aufgrund von unseren Klassenzugehörigkeit diskriminiert werden.

Wichtig: Wir sind keine (Psycho-)Therapeut*innen und können dementsprechend nur begrenzt Unterstützung leisten, wenn es z.B. um (Post-)Traumatas oder Suizidalität etc. geht. Eine therapeutische Begleitung erachten wir in diesen Situationen als enorm wichtig und sehr hilfreich.

Unsere Grundhaltung

Wir setzten uns gemeinsam gegen die Missachtung von körperlichen, psychischen und persönlichen Grenzen bis hin zu Gewalt in öffentlichen und privaten Räumen ein. Wir wollen sexistischem, rassistischem, queerfeindlichem, transfeindlichem, ableistischem oder vergleichbarem übergriffigem und diskriminierendem Verhalten entgegentreten. Solche Übergriffe und Diskriminierungen betrachten wir nicht bloss auf individueller Ebene, sondern betten sie in die strukturellen und gesellschaftlichen Machtverhältnisse ein, die auf unser aller Leben einwirken, wie z.B. das Patriarchat, der Kapitalismus, der Post-Kolonialismus, die Heteronormativität oder der Ableismus (=Diskriminierung aufgrund einer Behinderung).

Wir sind überzeugt, dass wir nicht nur als Individuen, sondern als Gemeinschaft und Gesellschaft die Verantwortung dafür tragen (müssen), dass gewaltvolles und übergriffiges Verhalten nicht toleriert und dieses angegangen wird. Wir halten allerdings nichts von der Straflogik des Staates oder einem Rachesystem: Solche Vorgehensweisen kritisieren wir als ungenügend und als in weiten Teilen nicht zielführend. Wir setzen hingegen auf eine gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme, um Übergriffe und diskriminierendes Verhalten anzugehen. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass Veränderung möglich und umsetzbar ist. Gleichzeitig ist es uns wichtig, anzuerkennen, dass wir alle von den Systemen geprägt sind, in denen wir leben. Dies müssen wir uns auf einer individuellen Ebene bewusst machen und wir müssen unser eigenes Verhalten und unsere Privilegien (immer wieder) reflektieren.

Wir setzten uns unabhängig und grundsätzlich ehrenamtlich für Awareness und kollektive Verantwortungsübernahme ein.