Was ist Awareness

Der Begriff leitet sich aus dem Englischen „to be aware“ ab. Das bedeutet: „Sich bewusst sein, kennen/wissen, sich informieren, für gewisse Problematiken sensibilisiert sein“.

Awareness beschreibt ein Konzept, welches sich mit Problematiken im Zusammenhang mit Missachtung von körperlichen, psychischen und persönlichen Grenzen bis hin zu Gewalt in öffentlichen Räumen auseinandersetzt. Dabei wird sexistischem, rassistischem, homofeindlich, transfeindlich ableistischem oder vergleichbarem übergriffigen Verhalten entgegengetreten. Durch Awareness soll ein Weg gefunden werden, um Diskriminierungen und grenzüberschreitendes Verhalten zu benennen und diesem Verhalten aktiv entgegenzutreten. Personen, die sich davon betroffen sehen, werden unterstützt und begleitet.

Awareness-Strukturen: Safer-Braver-Policies / Awareness-Teams

Doch wie machen wir das? Ein Weg, sich bewusst zu machen, dass kein Raum diskriminerungsfrei ist und von gesellschaftlichen Machtstrukturen (z.B. Rassismus, Sexismus, weisse Vorherrschaft) geprägt ist, ist die Schaffung von einer Awareness-Struktur. Dies kann mithilfe einer sogenannten Safer-Braver-Policies (saver=sicherer, braver=mutiger, policies=Richtlinien) umgesetzt werden. Diese bieten konkrete Handlungmittel, wie wir alle gemeinsam an einem Raum arbeiten und diesen damit diskriminierungsärmer gestalten können. Es wird ein respektvoller und achtsamer Umgang miteinander angestrebt.

Mit „Raum“ kann eine Veranstaltung, eine Ausstellung, eine Party, ein Arbeitsort, eine Institution oder anderes gemeint sein. Safer/Braver Space Policies sind ein Versuch, Diskriminierung und Übergriffe in jeder Form konkretes Handeln entgegenzusetzen. Wir alle sind aufgerufen, dazu beizutragen, dass sich an einem Ort / in einem Raum möglichst alle wohl fühlen können. Alle anwesenden Personen sollen sich mit dieser Richtlinie – und damit mit Betroffenen von Übergriffen – solidarisch zeigen.

Zur Umsetzung einer Awareness-Struktur und der Safer-Braver-Policy kann es hilfreich sein, ein Awareness-Teams zu bilden. Das heisst nicht, dass sie die Verantwortung über das Geschehen in einem Raum tragen. Vielmehr sind sie die ersten Ansprechpersonen für Betroffene von Grenzüberschreitungen und Diskriminierungen. Sie unterstützen die Betroffenen, bieten ihnen Ruhe, Gehör und Schutz. Sie nehmen die Betroffenen aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit
besprechen mit ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen. Grundsätzlich ist das Ziel des Awareness-Teams, aufkommende Konflikte auf eine möglichst konstruktive Art anzugehen. Im besten Fall muss das Awareness-Team nicht aktiv werden. Das Awareness-Team wird aktiv, wenn es von betroffenen Personen darum gebeten wird.